Hildegard Knef: Liedtexte

 

Marlene

Hans Hammerschmid / Hildegard Knef

 

Sie diente ihrem Schicksal

ein langes Leben lang

die Welt lag ihr zu Füßen

im Rausch und Überschwang

 

Doch mancher ließ sie büßen

der Engel schien aus Eis

doch sie, sie dient dem Schicksal

in ihrem Zauberkreis

 

Wer konnte schon begreifen

das Einsamkeit der Preis

 

Wer wagt die Visionen zu beschreiben –

die Makellosigkeit

 

Die Gnade jener Schönheit –

erkoren für alle Zeit

 

Vergeben an Marlene

die weise und bereit

die Gabe zu ertragen

ob Gnade oder Neid

 

Sie diente ihrem Schicksal

ein langes Leben lang

die Welt lag ihr zu Füßen

im Rausch und Überschwang

 

Doch mancher ließ sie büßen

der Engel schien aus Eis

doch sie, sie dient ihrem Schicksal

in ihrem Zauberkreis

 

Wer konnte schon begreifen

das Einsamkeit der Preis

 

Wir nahmen Besitz von deinem Ich

wer kümmerte sich?

Sehnsucht nach Liebe

und Hoffnung auf die Zweisamkeit

 

Das Glück ist tückisch

denn es fordert voller Hohn

den Verlust deiner Seele

als kläglichen Lohn

 

Sie diente ihrem Schicksal

ein langes Leben lang

die Welt lag ihr zu Füßen

im Rausch und Überschwang

 

Doch mancher ließ sie büßen

der Engel schien aus Eis

doch sie, sie diente dem Schicksal

in ihrem Zauberkreis

 

Wer konnte schon begreifen

das Einsamkeit der Preis

 

Marlene, du heimatloser Engel

auf Erden ständiger Gast

hast uns vermacht deiner Schönheit Gnade

und deiner Einsamkeit Last

 

Auch wenn du des Weges gegangen

wie reich sind wir, dass du uns bleibst

dein Bild hält uns gefangen

Visionen und Verlangen

 

Verdienen bis zum Ende

unsern ew’gen Dank

 

Marlene, Marlene

 

 

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Erstveröffentlichung: Maxi-CD Sag mir wo die Blumen sind, 6/1993

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