Hildegard Knef: Liedtexte
Zugvögel Kai Rautenberg / Hildegard Knef
Wieder eine neue Stadt, wieder mal ein
neues Land und die Krähen der Angst, kurz nach
acht, vor der Show wenn sie wittern, beben und
zittern, vor dem Ruf: Let’s go! Zugvögel, die nicht mehr ziehen
wollten mit dem Wunsch nach eigenem Nest so wie das aller Zugvögel verfliegt
das Leben mal Nord, Ost, Süd oder West Zugvögel, die getragen werden auf Schwingen von Ort zu Ort die verängstigt in den Kulissen
hängen Zugvögel, so wie wir Wieder eine neue Sprache, wieder
vieles, das uns fremd doch die Krähen der Angst, sie sind
vor uns schon da und erwartungsvoll-froh harren sie
dem gefürchteten Ruf: Let’s go! Zugvögel, die wieder auf Achse sind mit Lampenfieber im Gepäck und die am Morgen ungenießbar auf der Suche nach einem Zweck Zugvögel, die an freien Tagen nicht wissen was zu tun die gleich Fledermäusen lautlos
durch die Nächte schwirren ohne Rast und ohne Ruh Wir sind, die stets vergeblich
suchen nach einem Glück, das auch mal
bleibt und nicht, wie immer, an der Unrast aller Zugvögel sich zerreibt |
© Edition Tinta Musikverlag-Intersong
GmbH Erstveröffentlichung: LP Da ist eine
Zeit..., 8/1980 ◘ Weitere Veröffentlichung:
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