Hildegard Knef: Liedtexte
Das Brautkleid trug sie zur Maienzeit (Greensleeves) trad. – bearb. Gert Wilden / Charly Niessen
Das Brautkleid trug sie zur Maienzeit ein Ulanenleutnant hat sie befreit; stolz weht sein Schnurrbart im Morgenwind und man schrieb achtzehnhundertundsiebzig Und das Lied von dem braven Mann klang so schön und hat doch so weh getan; Nur ein Bild, in Gold gerahmt, blieb von ihm achtzehneinundsiebzig Die nächste wurde Soldatenfrau auch ihr Kleid war weiß, doch sein Rock war grau; Man sprach von stolzer und ernster Zeit und man schrieb neunzehnhundertundvierzehn Sie gab ihn für das Vaterland hieß der Dank der auf seinem Grabstein stand; Sie weinte bei Marschmusik und das war neunzehnhundertundachtzehn Nun nahm die Tochter den gold’nen Ring als was jüngst vergangen von vorn anfing; Die alten Wunden war’n kaum verheilt neunzehnhundertundneununddreißig Und der Schnitter hieß wieder Tod immer größer wurde sein Aufgebot; Diesmal weinte die ganze Welt, neunzehnhundertundfünfundvierzig Verbrannte Erde im ersten Grün sah uns hoffnungsfroh in die Zukunft zieh’n; Es war ein Wunder, was uns geschah in den Jahren die nachher kamen Macht, dass dieses Wunder bleibt jedes Jahr, das uns der Kalender schreibt; Und diese Geschichte bleibt dann ein Lied aus vergangenen Zeiten |
© Melodie der Welt J Michel KG Musikverlag Erstveröffentlichung: LP Hildegard Knef,
11/1964 ◘ Weitere Veröffentlichungen:
|